Seit einiger Zeit liest man in Fachzeitschriften und Anglermagazinen häufig vom Drop Shot Angeln. Doch leider haben die wenigsten Angler tieferes Wissen über diese Art zu Angeln. In diesem Artikel möchten wir das Drop Shot Angeln genauer vorstellen und die Stärken und Schwächen beleuchten. Darüber hinaus soll diese Angeltechnik mit dem Spinnfischen verglichen werden. Spezielle Einsatzgebiete des Spinnfischen und des Drop Shot Angeln sollen vorgestellt werden.

Spinnfischen als Methode zum Angeln

Was ist Drop Shot Angeln ?

Beim Spinnfischen beispielsweise mit einem Gummifisch wird das Gewicht, also der Bleikopf, direkt am Köder montiert. Wenn der Köder dann mit der Angel ins Wasser geworfen wird sinkt er sofort auf den Gewässergrund ab. Durch das Einkurbeln hebt sich der Gummifisch vom Gewässergrund ab und wird beschleunigt. Bei Spinstopps sinkt der Gummifisch wieder auf den Gewässergrund ab. Der Gummifisch bewegt sich also in Sprüngen über den Gewässergrund.
Beim Drop Shot Angeln hingegen ist der Gummifisch nicht direkt mit dem Blei verbunden. Das spezielle Blei – auch Drop Shot Blei genannt – wird an einem Seitenarm mit einer Länge von 30 bis 100 Zentimeter an den Gummifisch geknotet. Wenn man den Gummifisch nun mit der Angeln ins Wasser wirft sinkt zwar das Drop Shot Blei auf den Gewässergrund, jedoch nicht der Angelköder.Köder zum Drop Shot Angeln

Dieser schwebt dann 30 bis 100 Zentimeter über dem Gewässergrund. Auch wenn die Schnur nicht eingeholt wird sinkt der Gummifisch nicht auf den Gewässergrund sondern steht fast schwerelos über dem Grund. Durch das weiche Material der Drop Shot Köder bewegt sich der Gummifisch schon bei kleinster Unterwasserströmung natürlich im Wasser. Beim Einholen der Schnur ist darauf zu achten das diese in Zeitlupentempo eingeholt wird. Es kann durchaus sein das das Einholen bei einem Wurf 5 Minuten dauert. Es reicht auch aus nur einen weichen Ruck auf der Schnur zu geben um dem Gummifisch leben einzuhauchen und diesen zu bewegen. Man erkennt sehr schnell das es beim Spinnfischen die schnellen Bewegungen, der ruppige Aufprall des Angelköders am Gewässergrund und die schnellen Beschleunigungen des Köders sind, die den Raubfisch an den Haken locken. Beim Drop Shot Angeln hingegen sind es die weichen, naturnahen Bewegungen, die einen echten Köderfisch imitieren, die den Biss ausmachen.

Wann Drop Shot Angeln und wann Spinnfischen ?

Sicher ist es nicht möglich zu entscheiden welche Technik zu Angeln „besser“ ist. Das Spinnfischen, wie auch das Drop Shot Angeln haben unterschiedliche Stärken und daher auch Einsatzgebiete, die man gekonnte nutzen sollte. Im Folgenden werden einige Situationen vorgestellt und eine Technik empfohlen welche zum Angeln verwendet werden sollte.

  • Angeln an einem unbekannten Gewässer: Ist man zum ersten mal beim Angeln an einem unbekannten Gewässer und hat noch kein Wissen über die Aufenthaltsorte der Fische muss man meist große Flächen nach den Raubfischen absuchen. In einer solchen Situation sollte das Spinnfischen dem Drop Shot Angeln vorgezogen werden da man durch die vergleichsweise schnellen Köderbewegungen richtig Strecke machen kann.
  • Aufenthaltsorte der Fische bekannt: Geht man an einem Gewässer schon über eine längere Zeit zum Angeln und kennt die Aufenthaltsorte der Fische so kann man gezielt diese Bereiche intensiv befischen. Es müssen also keine großen Gewässerabschnitte abgefischt werden. Hier spielt das Drop Shot Angeln seine Stärken aus. Der Angelköder kann mit langsamen Bewegungen durch die Hotspots geführt werden. Auch scheue Fische können durch die natürlichen Bewegungen des Angelköders an den Haken gelockt werden.
  • Angeln an hindernisreichen Gewässern: Möchte man an Gewässern angeln, in denen viele Hindernisse wie Seerosenfeldern oder Geäst vorhanden sind, dann sollte man das Drop Shot Angeln vorziehen. Für das Drop Shot Angeln reicht eine Lücke von wenigen Metern zwischen Seerosen um den Angelköder dort hin zu werfen und ihn den Raubfischen zu präsentieren. Auch wenn der Gummifsche auf der Stelle gehalten wird ohne die Schnur einzukurbeln bietet er beim Drop Shot Angeln im Gegensatz zum Spinnfischen ein tolles Ziel.
  • Angeln im Winter: Im Winter sind die Raubfische aufgrund der geringen Wassertemperatur träge und ignorieren teilweise schnelle Köderbewegungen oder reagieren zu spät auf dem Angelköder. Beim Drop Shot Angeln hingegen wird der Angelköder in zeitlupentempo geführt. Der Raubfisch hat dadurch länger Zeit den Köder zu schnappen.

Fazit:

An den genannten Situationen kann man leicht erkennen das es keine Technik zum Angeln gibt, die besser oder schlechter ist. Das Spinnfischen, wie auch das Drop Shot Angeln haben unterschiedliche Stärken und Schwächen. Es ist also immer eine Frage nach dem Einsatzgebiet welche Angeltechnik verwendet werden soll. Daher sei jedem Angler empfohlen sich auch mit dem Drop Shot Angeln zu beschäftigen und dort Erfahrungen zu sammeln.