Die Bachforelle die zur Gattung der Salmoniden zählt, hat ihren Lebensraum von Spanien bis Skandinavien. Weiterhin kann sie Gegenden wie Island, den Kaukasus und sogar Nordafrika als ihr Zuhause zählen. Hierzulande ist sie über die komplette Bundesrepublik verteilt anzutreffen. Die Bachforelle ist meist ein standorttreuer Fisch. Sie liebt Fluss oder Bachabschnitte, die sauberes, und klares Wasser mit sich führen. Diese Gewässer sollten kühl und sauerstoffreich sein. Sind diese von Ihrer Art schnellfliesend, egal ob in der Ebene oder in der Gebirgsregion, sind dies typische Forellengewässer, in denen sie sich absolut zu Hause fühlt.

Diese Regionen in denen diese Merkmale zutreffen, werden dann als Forellenregion bezeichnet. Die Bachforelle selbst ist der Leitfisch dieser Fluss- oder Bachabschnitte. Auch andere Fischarten wie die Groppe, die für die Forellen eine typische Nahrungsquelle darstellt, oder das Bachneunauge, sind typische Vertreter dieser Forellenregion. Kommen diese genannten Arten zusammen in dem jeweiligen Abschnitt vor, kann man meist von einem intakten Gewässerabschnitt sprechen.

Die Bachforelle selbst profitiert von Fluss oder Bachabschnitten, die mit tiefen Löchern, sogenannten Gumpen, aber auch flachen Abschnitten mit Pflanzenbewuchs überhängenden Büschen und Bäumen versehen sind. Die flachen Abschnitte solch eines Gewässers spielen eine wichtige Rolle für die heranwachsenden Jungtiere der Bachforelle. Der hauptsächliche Bestand der Bachforellen erstreckt sich meist über kleinere Bäche und Gewässer, die in den Mittelgebirgen anzutreffen sind. Haben diese Bäche und Flüsse sandigen oder kiesigen Untergrund, sind dies optimale Lebensraumbedingungen.

Merkmale der Bachforelle

Die Bachforelle besitzt einen langgestreckten Körper, der seitlich etwas zusammengedrückt wirkt. Er wird auch als Spindel oder Torpedo förmig bezeichnet. Es besteht auch die Möglichkeit, dass die Fische je nach Lebensraum und Gewässerbedingungen eher hochrückig abwachsen. Das Maul der Bachforelle ist endständig. Ausnahmen machen die Milchner, die im entsprechenden Alter durch einen stark nach oben verlängerten sogenannten Laichhaken auch ein oberständiges Maul besitzen können. Das Maul ist mit kleinen Zähnen besetzt. Die Bachforelle besitzt sehr kleine Schuppen, die meist kaum sichtbar entlang des Seitenlinienorgans zu finden sind.

Alle Salmoniden besitzen eine für sie typische Flosse. Man spricht von der sogenannten Fettflosse, die sich hinter der Rückenflosse befindet. Diese ist hell, und dunkel umrandet. Weiterhin hat die Bachforelle rote kleine Tupfen. Die Schwanzflosse der Bachforellen ist im Jugendalter eingebuchtet, bei älteren Forellen gerade. Das Farbenkleid der Bachforelle ist sehr typisch ausgeprägt. Während der Rücken der Bachforelle eher grünlich grau bis bräunlich ist, sind die Seiten des Fisches deutlich heller. Gelegentlich können diese in diversen Rot- oder Orangetönen gezeichnet sein.

Der Bauch der Bachforellen ist weißlich bis gelblich gefärbt. Sieht man oberhalb der Seitenlinie sowie auf den Rücken der Bachforelle, findet man große dunkle Flecken. Im Bereich der Seitenlinie und unterhalb dieser, sind rote Tupfen, die hell umrandet sind anzutreffen. Diese roten Tupfen sind typisch für den Fisch, und geben ihm meist ein prächtiges, von vielen so geliebtes unverwechselbares Farbenkleid. Eine Bachforelle kann je nach Gewässer unterschiedlich groß werden. Meist enden die Körpergrößen zwischen 20 und 30 cm. Dennoch können sie enormes Gewicht und durchaus größere Körperlängen erreichen. Voraussetzung ist natürlich das entsprechende Gewässer, in dem ein Fisch ungestört abwachsen kann. Gewichte um die 20 Pfund und Längen deutlich über 70 cm können durchaus erreicht werden.

Fortpflanzung der Bachforelle

Die Bachforellenbestände zählen heute zu den bedrohten Beständen ihrer Art. Schuld daran sind verschiedene Faktoren. Hierzu zählen die Verluste der Lebensräume, verursacht durch uns Menschen, was im Detail durch Gewässerverbauung oder Verschmutzung derer geschieht. Aber auch Feinde aus dem Tierreich wie die überhand nehmenden Bestände von Kormoranen schüren diese abnehmenden Zahlen gewaltig. Auch durch Verbauung von Laichwegen der Bachforellen wird die Fortpflanzung sehr eingeschränkt oder Gewässerabhängig sogar ausgeschlossen, da die Bachforellen Wehre oder andere Anlagen auf ihren Reisen nicht mehr überwinden können. Bachforellen sind wie gesagt standorttreue Fische, die nur zur Laichzeit aus ihren Revieren hervortreten, um in die Quellregion des jeweiligen Gewässers zu ziehen, um dort abzulaichen. Am Ende dieser Laichphase kehren sie an ihren alten Standort zurück.

Die Laichzeit der Bachforellen befindet sich in den Monaten von Oktober bis Januar. In dieser Zeit ziehen die Bachforellen stromauf und suchen sich kiesige und strömungsreiche Strecken des Gewässers, um dort abzulaichen. Dort angekommen, schlagen sie mit ihrem Schwanz Gruben in das Flussbett, die eine Tiefe zwischen 15-30 cm betragen. In diese Gruben legen die Weibchen ihre Eier, die von den Männchen befruchtet werden. Anschließend werden diese Gruben von den Bachforellen mit Kies oder Sand bedeckt und sich selbst überlassen. Ein Bachforellenweibchen legt ungefähr 1.500 Eier je Kg Körpergewicht. Diese Eier haben einen Durchmesser zwischen 3,8 und 5,8 mm.

Die Eier benötigen zwischen 100 und 120 Tage, bis die die Bachforellenlarven zu schlüpfen beginnen. Sind diese dann nach dem genannten Zeitraum aus den Eiern geschlüpft, haben sie eine Größe von 1-2 cm erreicht. Die Bachforellenlarven ernähren sich nach dem Schlüpfen die ersten Tage und Wochen von ihrem Dottersack. In dieser Zeit legen sie keine Strecke zurück, sondern verharren am Gewässerboden versteckt zwischen Steinen oder anderen Unterschlupfmöglichkeiten. Diese Verstecke müssen im Idealfall so gewählt sein, dass die Larven mit genügend Sauerstoff versorgt werden. Ist das Versteck nicht ideal, kann es passieren, dass Sediment sie zudeckt und sie darin absterben können. Haben die kleinen Bachforellen diese Phase überstanden, suchen sie sich im Gewässer passende Standorte und Lebensräume aus. Jungtiere halten sich meist an Orten, die überhängende Bäume, Sträucher, Unterwasserwurzelwerk oder Wasserpflanzen anbieten auf. Bachforellen werden in einem Alter von 2 bis 3 Jahren geschlechtsreif und tun es ihren Eltern gleich.

Angeln auf Bachforellen

Bachforellen lassen sich sowohl auf Naturköder als auch auf Kunstköder bestens überlisten. An vielen Gewässern sind jedoch verschärfte Regeln eingeführt worden, und je nach Verbot sollte diesen auch Folge geleistet werden. So gibt es Gewässer, an denen ausschließlich das Angeln mit der Fliegenrute gestattet ist. Das Angeln mit der Fliegenrute ist eine Welt für sich, kann jedoch unter der Verwendung des richtigen Gerätes enorm Spaß machen. Angelt man an solch einem Gewässer, können Köder wie die Trockenfliege, die Nassfliege oder Nymphen sehr erfolgreich sein. Je nach Jahreszeit und Nahrungsangebot im Gewässer, fangen die verschiedensten Imitate sehr gut. Im Sommer, wenn sich die Bachforellen meist auf Insektennahrung eingeschossen haben, ist die Zeit für das Fliegenfischen gekommen. Ins Wasser fallende, oder von überhängenden Büschen und Bäumen ins Wasser stürzende Insekten, gilt es jetzt als Köder in Form von verschiedenen Fliegenausführungen, Streamern, Larven oder Käferimitaten anzubieten.

Als Fanggerät kommen Fliegenruten für das Fischen mit der Trockenfliege beispielsweise in der Klasse 5/6 und mit Längen um die 2 m zum Einsatz. Möchte man mit Nymphen angeln, um Steinfliegen, Köcherfliegenlarven oder ähnliches als Imitate anzubieten, empfehlen sich Ruten der Klasse 6 bis 8 und in Längen zwischen 2,40 m bis 2,70 m.

Dann gibt es Gewässer, an denen das Spinnfischen und auch das Angeln mit Naturködern gestattet ist. Hier bieten sich eine große Vielzahl an Köderpräsentationen an, um an die Bachforellen zu gelangen. Nehmen wir zuerst das Angeln mit Naturködern. Bachforellen lassen sich vorzüglich mit der Posenmontage, als auch mit der Grundmontage überlisten. Würmer in den verschiedensten Ausführungen, wie z.B. Mehlwürmer, Mistwürmer, Tauwürmer, Rotwürmer, Laubwürmer und Maden sind klasse Köder. Wer mit einer transparenten Wasserkugel angelt und an seiner Montage einen Grashüpfer treiben lässt, muss an den heißen Stellen meist nicht lange auf einen Biss warten. Aber auch andere Köder wie kleine Fischchen funktionieren prima. Vor allem auf die größeren Fische hat man so die besseren Chancen. Eine kleine Laube, eine Koppe, eine Elritze oder auch ein kleiner stark duftender Stint sind klasse Köder. Ob man diese am Bleikopfsystem, oder an einem Einzelhaken an einer Posenmontage anbietet, muss man einfach Gewässerabhängig herausfinden und ausprobieren. Um tiefe Gumpen eines Bachabschnittes abzusuchen, entscheidet man sich am besten für das Bleikopfsystem, um den Köder zügig in die Tiefe schicken zu können.

Wer mit der Spinnrute unterwegs ist, der kann sein Glück ebenso mit verschiedenen Gummifischen in kleineren Ausführungen, kleinen Wobblern, Blinkern und Spinnern versuchen. Oft funktionieren Farben wie Gold mit Schwarz kombiniert sehr gut. Aber auch Bronze farbige Töne bringen häufig einen Fisch. Wer auf weite Distanz angeln möchte, der kann es mit dem Sbirolino versuchen. Forellenteig, der sich gut formen lässt, eignet sich gut. Generell lassen sich mit dieser Methode aber auch nahezu alle anderen Köder anbieten. Ein Tipp zum Schluss, wer es bislang nur am Tage auf Bachforellen versucht hat, dem gebe ich den Tipp, einen Nachtansitz zu versuchen. Gegen die weit verbreitete Meinung, Bachforellen nur am Tage überlisten zu können, den belehre ich hiermit eines Besseren. Ein auf Grund liegender Wurm zum Beispiel wird an der richtigen Stelle nachts sogar ungehemmter genommen als am Tage. So habe ich an einem rauschenden Auslauf nachts mit dieser Methode meine besten Bachforellen überlisten können.