Der Hecht ist ein Räuber, der sich mittlerweile in ganz Europa angesiedelt hat. Die Ausnahmen dabei sind soweit es bekannt ist Griechenland, Dalmatien und Island. Ebenso kommt eine Abart des heimischen Hechtes in Gebieten Asiens, und Nordamerikas vor. In Nordamerika wird der Hecht beispielsweise als Northern Pike bezeichnet. Generell ist der Hecht in allen Gewässern anzutreffen, in denen er es geschafft hat seine Leben zu bestreiten. Hierzu gehören große Ströme ebenso wie Seen und Flüsse. Der Hecht kann sowohl im Süßwasser als auch in der Brackwasserregion erfolgreich überleben.

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Der Hecht fühlt sich besonders wohl in Gewässern, die eine ausgebildete Uferzone mit großem Schilf oder Pflanzenbewuchs aufweisen. Diese Zonen mit meist ruhigerem, wärmeren Wasser und wenn möglich kiesigem oder sandigem Untergrund bieten dem Hecht optimale Lebensbedingungen. Der Hecht liebt ebenso strukturreiche Gewässerabschnitten fern vom Ufer. Versunkenes Gehölz oder andere Unterwasserstrukturen nutzt er um sich dort immer wieder einzustellen. In vielen Gewässern lebt der Hecht als sogenannter standorttreuer Fisch, und wird nach seinen Jagdzügen immer wieder in diesen Unterstand zurückkehren. Deshalb wird er oft auch als Platzhirsch bezeichnet. Am liebsten hat der Hecht klares Wasser, er ist ein Augentier und benötigt für sein optimales Jagdverhalten klare Sicht.

Zur Beute des Hechtes gehören die verschiedensten Wasserbewohner. Der Hecht ernährt sich sowohl von Fischen, Krustentieren und Kleinlebewesen wie z.B. Asseln, als auch von Fröschen, Wasservögeln und Säugetieren wie Wasserraten und ähnlichem. Alles was dem Hecht zu nahe kommt und er auch bewältigen kann, wird er auch versuchen zu fressen. Nicht zu knapp hat man schon verendete Hechte gefunden, die das Maul zu voll genommen haben, und einen Artgenossen oder andere Tiere im Rachen stecken hatten, die viel größer waren als sie selbst.

Merkmale des Hechtes

Der Hecht ähnelt durch seinen langgestreckten Körper einem Pfeil. Der Hecht kann dank seiner Körperform blitzschnell agieren, und verfolgt deshalb seine Beute während eines Jagdversuchs nur selten über längere Zeit. Sein Schwanzstiel mit seiner weit nach hinten versetzten Rückenflosse unterstützt diesen blitzschnellen Antrieb enorm. Seine Bauchflossenstellung wird als bauchständig bezeichnet. Seine Afterflosse ist konvex, seine Schwanzflosse gegabelt.

Der Hecht besitzt ein großes Maul, das oberständig ist. Sein Maul wird wegen seinem Aussehen auch als entenschnabelförmig bezeichnet. Es ist groß und mit Fang- und Hechelzähnen bestückt. Die Fangzähne befinden sich im Unterkiefer des Hechtes.

Die Färbung eines Hechtes kann wie bei vielen anderen Fischen auch durch den Aufenthaltsort bestimmt sein. Die Farbabstufungen reichen von hellgrün über gelb, braun und diverse Grautöne hinweg. An seiner Rückenflosse, Schwanz- und Afterflosse findet man dunkle Flecken, die unregelmäßig vorhanden sind. Sein Rücken und seine Flanken sind mit sogenannten Querbinden verziert. Der Hecht besitzt ein Schuppenkleid aus kleinen Rundschuppen, die als Cycloid Schuppen bezeichnet werden.

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Der Hecht kann eine enorme Körpergröße erreichen, wobei die Weibchen deutlich größer werden als die Männchen. Während die Männchen maximal um einen Meter groß werden, schaffen es die Weibchen bis zu 1,50 m und einem Gewicht von über 40 Pfund. Auch das Alter der Hechte unterscheidet sich sehr, während die Männchen ein Alter von ca. 15 Jahren erreichen können, werden die Weibchen locker doppelt so alt. Wenn es nicht schon die Körpergröße solch eines Fisches an sich verrät, kann man anhand der Afterform Milchner und Rogner relativ gut voneinander unterscheiden. Die After haben meist die Form eines Schlüsselloches. Verjüngt sich dieses zum Kopf des Hechtes ist es ein Rogner. Verjüngt sich der After in Richtung der Schwanzflosse, ist es ein Milchner.

Fortpflanzung des Hechtes

Das Laichgeschäft der Hechte beschränkt sich meist auf die Monate Februar bis Mai. Je nach Gewässer kann dies wie bei allen anderen Fischarten auch etwas nach vorne oder hinten verschoben sein. Das Laichgeschäft findet bei den Hechten meistens an den gleichen Orten statt. Die Hecht Männchen befinden sich meist etwas früher an diesen Orten, und warten darauf das die Weibchen eintreffen. Als Plätze wählen die Hechte meist verkrautete Flachwasserzonen und Uferregionen aus.

Sind auch die Weibchen an den Laichplätzen eingetroffen, kann das Laichgeschäft beginnen. Dabei kommt es schon mal zu Rangeleien, die man den Hechten durch gegenseitig verursachte Bissverletzungen auch lange Zeit später noch ansehen kann. Die Eiablage findet in mehreren Etappen statt, die sich über einen Zeitraum von mehreren Wochen ziehen können. Die Weibchen legen die Eier, die einen Durchmesser zwischen 2,5 – 3mm haben, und sehr klebrige Hüllen besitzen, an Unterwasserpflanzen oder anderes Unterwassergrün ab. Eine Hechtdame kann zwischen 40.000 und 45.000 Eier je Kg Körpergewicht produzieren und ablegen.

Nach einem Zeitraum zwischen 10 und 30 Tagen, je nach vorherrschender Wassertemperatur, schlüpfen die jungen Larven. Diese sind noch nicht vollständig ausgebildet und heften sich durch am Kopf befindliche Klebedrüsen an Unterwasserstrukturen fest. Die Ernährung bis zur Entwicklung von Maul und Kiemen findet durch ihren eigenen Dottersack statt. Ist dieses Stadium abgeschlossen, schwimmen sie zur Wasseroberfläche um ihre Schwimmblase mit Sauerstoff zu füllen. Ab diesem Zeitpunkt sind sie voll schwimmtüchtig, und sehen auch schon bald aus wie kleine Mini-Hechte. In diesem Alter ernähren sie sich weitgehend von Plankton Getier.

Angeln auf Hecht

Der Hecht ist ein Raubfisch, der sich ebenso wie andere Räuber auch durch verschiedene Angelmethoden überlisten lässt. Hierzu zählt beispielsweise die Angelei mit Grund- und Posenmontagen. Hierbei ist der tote Köderfisch, egal ob er aus dem jeweiligem Gewässer stammt oder nicht meist sehr erfolgreich. Absichtlich sage ich der nicht aus dem gleichen Gewässer stammt, denn der Hecht lässt sich prima mit Fisch Ködern, die beispielsweise aus dem Meer stammen überlisten. Dem Duft einer Makrele oder eines Stints wird der Hecht nur schwer wiederstehen können. Generell funktionieren Fetzenköder ebenso gut wie der Köderfisch selbst.

Auch andere Methoden wie das Schleppfischen vom Boot aus mit Kunstködern, dem toten Köderfisch, Wobblern und Gummifischen am Schleppsystem funktionieren bestens. Eine weitere Methode um Hechte zu fangen, ist das Spinnfischen. Hierbei kann man auf eine enorme Vielzahl an Ködern Hechte ans Band bekommen. Eine Art des Fischen und der Verwendung von Kunstködern ist beispielsweise das Jerken. Spezielle Jerkbait Ruten und Köder werden hierbei eingesetzt. Demnach sind Wobbler, Jerk oder Crankbaits ein ausgezeichneter Hechtköder. Hechte lassen sich sowohl in tieferen Wasserschichten als auch an der Wasseroberfläche überlisten.

Dies hängt doch sehr mit den Jahreszeiten zusammen, und damit wo sich die Hechte gerade aufhalten. Um nicht ein Segment auszulassen, das ebenso Hechte an den Haken bringt, gibt es da natürlich auch noch die Fliegenfischerei. Genauso wie andere Fischarten auch dieser Technik zum Opfer fallen, kann man mit den richtigen Ködern beispielsweise größeren Streamern auch Hechte erfolgreich fangen.

Wenn man auf Hecht angelt, sollte man seine Montagen vor allem das Vorfach wenn möglich aus Stahl binden, um den scharfen Hechtzähnen Parolie leisten zu können. Generell ist der Hecht ein Fisch, der sich zu allen Jahreszeiten erfolgreich beangeln lässt. Die besten Jahreszeiten sind wahrscheinlich der Herbst sowie der Winter. Nicht umsonst spricht man an kalten, sonnigen Tagen von schönem Hechtwetter, dass es nur in den Wintermonaten gibt.